Samstag, 1. Oktober 2011

Überrraschung (mit holländischem Akzent?)

Optimisten haben gar keine Ahnung von den freudigen Überraschungen, die Pessimisten erleben.
 
(Peter Bamm)

Not yet (Erwin Pelzig, 8.6.2010 23:10)

Warum soll man sich schon dieses Jahr aufhängen, wenn's doch nächstes Jahr noch viel bessere Gründe gibt?!

(Erwin Pelzig, in der Sendung "Neues aus der Anstalt" vom 8.6.2010)

Noch einer auf den Weg (11.4.2010 23:31)

Und gleich noch einer hinterher:

Wenn man sich erst an den Pessimismus gewöhnt hat, dann ist er genauso angenehm wie der Optimismus. (Arnold Bennett)

Bad News on Java (11.4.2010 23:28)

James Gosling left Sun/Oracle. Hope this is not the end of the Java platform as we know it. (Still hope?!)

This was 2009 (1.1.2010 12:24)

2009 in very brief.

End of ,,, (Still me, 31.12.2009 14:15)

Weil die Dekade zu Ende geht.

Optimistisch betrachtet, ist das eine gute Nachricht (so toll war's auf der Welt in den letzten 10 Jahren nicht). Pessimistisch betrachtet wird's nicht besser.

Details siehe auch hier

Need a problem? (11.5.2009 18:56)

Eine schöne Idee... Wer noch keine Probleme hat, kommt hier günstig an welche:

http://www.needaproblem.com/de/

the end, 31.1.2009 9:45

The very end of it all:

http://www.shibumi.org/eoti/index.htm

Silvie-T, 25.9.2008 11:47

Erwartet nicht zu viel vom Weltuntergang...

J. W. G., 1.2.2006 16:47

 "Ich kenn nichts Ärmers
Unter der Sonn als euch Götter.
Ihr nähret kümmerlich
Von Opfersteuern
Und Gebetshauch
Eure Majestät
Und darbtet, wären
Nicht Kinder und Bettler
Hoffnungsvolle Toren."

Na gut, einer für zwischendurch (NochImmerOptimist, 25.11.2005 9:31)

Murphy's Law is recursive. Washing your car to make it rain does not work.

No more März (Optimist, 7.9.2005 2:09)

More precise: Der Juli ist da. März ist weit weg. Gaaanz weit.

Change! (Optimist, 7.9.2005 2:07)

Wegen extrem guter Laune und erfreulicher Entwicklung an allen Fronten z.Zt. keine Einträge.

Der Untergang des Abendlandes (jetzt messbar) (16.7.2005 7:45)

http://www.depressionsbarometer.de/

Positives Denken macht krank (12.7.2005 22:12)

Siehe auch hier.

Lies mich

Today? Tuesday! (M., 26.6.2005 10:52)

There is a 20% chance of Wednesday.

Memento ("Remember Sammy Jankis"), 23.6.2005 23:33

I have to believe in a world outside my own mind ...

I have to believe that my actions still having meaning - even if I can't remember them. I have to believe that when my eyes are closed, the world's still here. ...

Do I believe the world's still here ? Is it still out there ?

Venedig burning (Axel Hacke, 18.6.2005 10:36)

Axel Hacke, SZ-Magazin vom 17. Juni 2005, 
Notizen aus Venedig (VI und Schluss)
Nie war ich mit dem Auto hergekommen, immer mit dem Zug. Aber diesmal kamen wir doch mit dem Wagen. Wir hatten vorher Paolas Verwandte in Ligurien besucht, deshalb.

Wir fuhren bis zum Parkhaus am Piazzale Roma, dort lotste uns ein Wächter in den ersten Stock, wir stiegen aus und nahmen die Koffer. Als ich den Wagen abschließen wollte, sagte der Wächter: »Schlüssel bitte stecken lassen!«

Uralte, halb verweste Vorurteile gegenüber Venedig und Italien überhaupt stiegen in mir hoch und ich sagte entgeistert: »Stecken lassen?«
»Ja, wie sollen wir sonst Ihren Wagen rangieren?«
Er wies auf die anderen Autos. Tatsächlich standen sie in zwei Reihen geparkt. Man konnte mit dem Wagen hinter unserem nur weg, wenn man unser Auto vorfuhr.
»In allen anderen Autos steckt der Schlüssel auch.«

Ich sah nach. Er hatte Recht. Es waren sogar einige sehr teure Autos dabei, die meisten aus Deutschland. Ich steckte den Schlüssel ins Schloss. Wir gingen zur Vaporetto-Haltestelle und fuhren in unser Hotel. Unterwegs stellte ich mir vor, eine rumänische Autoschieberbande habe das Parkhaus errichtet, einige teure Autos zur Tarnung hineingestellt und sei bereits dabei, durch Fachkräfte die Überführung unseres Wagens Richtung Bukarest zu organisieren.

Dann dachte ich, es sei schlecht möglich, dass unmittelbar am Piazzale Roma über längere Zeit hinweg die Autos naiver deutscher Touristen weggeschafft würden. Dann fiel mir ein, dass sich Parkwächter bestechen lassen. Oder dass man sie ohnmächtig schlagen kann. Dann dachte ich, dass einem Idioten, der den Autodieben sogar noch den Autoschlüssel überreicht, sicher keine Versicherung der Welt etwas zahlen würde.

Endlich las ich im Hotel in einem Venedig-Buch, die Stadt sei, was Gewaltverbrechen angehe, einer der sichersten Orte Italiens. Traditionell sei sie aber eine Stadt der Diebe. Jedes private Haus sei mit Unmengen verschiedenster und jedes für sich sehr eindrucksvoller Schlösser gesichert. Aber die Touristen ahnten nichts von den Dieben, sie seien naiv. Deshalb seien die Zeitungen im Sommer voll von Nachrichten über ausgeraubte Finnen und geplünderte Engländer. »Wenn sie auch bei offenen Fenstern schlafen…«, wurde ein Venezianer zitiert.

Mir fiel ein, dass Paola und ich vor Jahren mal für zwei Monate eine Wohnung auf der Giudecca gemietet hatten, aus der uns, weil wir die Terrassentür nicht richtig abgeschlossen hatten, schon am zweiten Tag eine Kamera gestohlen wurde. Für den Rest der Zeit fürchteten wir uns nachts derart, dass wir alle Innentüren der (ziemlich geräumigen und sogar mehrstöckigen) Wohnung abschlossen und unser Schlafzimmer sogar mit einer vor die Tür geschobenen Kommode verrammelten, bevor wir in unruhigen Schlaf fielen.

Venedig kann ja eine, zumal für Stadtneurotiker, ziemlich beängstigende Stadt sein. Nachts, wenn die Tagestouristen weg sind, ist es in allen Stadtteilen sehr still. Die Stimmung hat etwas Klaustrophobisches, so abgeschlossen ist die Stadt dann vom Festlandsleben. Vier Tage lang waren wir diesmal da. Immer wieder dachte ich an mein Auto. Ob es noch da wäre. Wo es jetzt sein könnte.

Ob es besser sei, ein Optimist oder ein Pessimist zu sein. Der Optimist wird die ganze Zeit denken, sein Auto würde sicher nicht gestohlen; er hätte also eine schöne Zeit. Aber wenn es dann doch gestohlen wäre, müsste er eine gewisse Enttäuschung verarbeiten.

Der Pessimist denkt, sein Auto wird sicher weg sein. Aber seine Freude wird umso größer sein, wenn er am Ende sieht, dass seine Sorgen umsonst waren.

Am vierten Tag reisten wir ab. Mein Auto war noch da. Auf der Heimfahrt dachte ich, dass es also logischerweise viel besser sein müsste, ein Optimist zu sein. Man hat dann mehr vom Leben. Man genießt es, von kleinen Enttäuschungen abgesehen, während der Pessimist sich das Dasein selbst vermiest. Nur eine Genugtuung dann und wann erhellt seinen engen Horizont.

Ich beschloss, auf der Stelle nur noch Optimist zu sein. Leider ist es mir bis heute nicht gelungen.

PP! (KSC, 13.6.2005 18:14)

PP! (= Pessimismus + Paranoia)

Canada Highway 40 (nach 1000 km), 6.6.2005 22:29

Du siehst die Tage, siehst die Stunden,
sie an dir vorüber ziehn.
Und irgendwann schließt du die Augen,
scheint dich nicht mehr zu berühren.
Alles, was dir soviel wert war,
liegt am Boden, ist zerstört.
Du willst jetzt einfach nur noch raus hier,
es gibt nichts mehr, was dich hält.

Und du startest durch,
durch Atmosphäre, Raum und Zeit.
Stolperst über Sterne und Planeten
und das Glück ist nicht mehr weit.

Doch kurz vor der Sonne
holen dich die Zweifel ein,
hältst kurz an und schaust zurück,
doch deine Welt ist winzigklein.
Kurz vor der Sonne
kommt die Dunkelheit zurück
und du merkst, dass man hier draußen
ganz schön einsam ist.

Du kannst fast schon danach greifen
und aus deiner Umlaufbahn
zieht es dich in Richtung Erde,
die man nur dort verändern kann.
Alles, was dir soviel Wert war,
wars nicht das, worums dir geht.
Liegt nicht alles, was wir suchen
wo man unsern Schmerz versteht.

Und du startest durch,
durch Atmosphäre, Raum und Zeit.
Stolperst über Sterne und Planeten
und das Glück ist nicht mehr weit.

Kurz vor der Sonne
holen dich die Zweifel ein,
hältst kurz an und schaust zurück,
doch deine Welt ist winzigklein.
Kurz vor der Sonne
kommt die Dunkelheit zurück
und du merkst, dass man hier draußen
ganz schön einsam ist.

[ Juli, "Kurz vor der Sonne" ]

Misses the beat (Propaganda, 6.6.2005 4:28)

Why does it hurt when my heart misses the beat?
The man without shadow
Promises you the world
Tell him your dreams
And fanatical needs
He’s buying them all
With cashSell him your soul

Sell him your soul
Sell him your soul
Never look back
Never look back
Sell him your soul
Sell him your soul
Never look back
Never look back
Never look back
Sell him your soul

Mabuse...
He’s devoted to the devil, fascinated by crime
Glamorous death, is his destination
Eternal passion, his gainSell him your soul

Sell him your soul
Sell him your soul
Never look back
Never look back
Sell him your soul
Sell him your soul
Never look back
Never look back
Never look back
Sell him your soul
Never look back( Mabuse)

Why does it hurt?
Why, why does it hurt?
He’s the Satanic gambler
With you just the fool
And you've already lost
The chance of your lifetime
So don’t be a fool
Don’t be a fool
Kein züruck für dich
There’s no way back
Sell him your soul
Don’t be a fool

Never look back
Never look back
Mabuse

Why does it hurt when my heart misses the beat?
Mabuse

[ Propaganda - "Mabuse" ]

NT (M in M, 2.6.2005 3:14)

Langeweile.

Grand Ma Team, 29.5.2005 18:38

Das Leben ist scheisse.
K. in T.

Warum habe ich ihr widersprochen.
M. in M.

Zweckpessimismus (Volker Surmann, 8.5.2005 9:49)

Als ich neulich im Einkaufszentrum zwei polnische Arbeiter bei Schweißarbeiten direkt neben der Sprinkleranlage beobachtete, legte ich gleich einen neuen Knirps mit in den Einkaufswagen.

(Titanic 05/2005, S. 40)

Japaner halt, 28.4.2005 7:40

aus der Zeit , 21. Oktober 2004:

"Die Rückkehr des Optimismus" -
Japan ist wieder da. Nach einem Jahrzehnt des Stillstands greifen die Reformen in Wirtschaft und Politik. Der Blick nach Fernost zeigt: Es gibt Wege aus der Krise

Shoes! (M, 18.4.2005 20:56)

There are not enough shoes out there.

Highway (Billy Idol, 20.3.2005 9:45)

aus der SZ vom 12./13.3.2005:
...
SZ: Zweitens: Ist das Leben ein Highway ?
Billy Idol: Das Leben ist eine Reise. Nimm nicht zu viel Gepäck mit.
...

März (März - und Juli weit weg, 11.3.2005 13:25)

Kalter Wind in meinem Herzen
Kalter Wind in meinem Haar
Kälter als hier unten wird's nicht mehr
Und niemals wird 's so werden wie es war

All die Sterne bleiben oben
Und in mir bleibt nur deine Spur
Hab ich dich jemals belogen
Frag ich leise und du lächelst nur

Wenn du lachst
Is' mir egal
Wenn du lachst
Is' mir egal
Wenn du lachst
Is' mir egal

Ich trau der Ruhe eines Toten
Ich traue niemand' der mich liebt
Doch mich zu hassen bleibt verboten
Und es bleibt ein echtes Wunder wenn es dich noch gibt

Wenn du lachst
Is' mir egal
Wenn du lachst
Dann is' mir egal
Wenn du lachst
Is' mir egal
Was noch kommt
Dann ist alles andre...

Wenn du lachst
Dann is mir alles andre...
Wenn du lachst
Dan ist mir alles andre...
Wenn du lachst
Dann ist mir alles andre egal
so egal

Gegenwart (Francoise Hardy, 26.2.2005 10:33)

In einem SZ-Interview vom 19./20.Februar 2005:
...
SZ: Wenn Sie an die Auswüchse der Gegenwart denken - Casting Shows, polyphone Klingeltöne, Telefonsex-Dauerwerbung - muss man die Gegenwart hassen ?

FH: Andre Malraux hat gesagt; "Das 21. Jahrhundert wird spirituell sein oder es wird nicht sein." Das Geistige, Spirtuelle fehlt nun aber leider völlig in der westlichen Welt. Hier gibt es nur grenzenlose Konsumwut. Der Gegenpol dazu ist der Islam, oder sagen wir: der fanatische Islamismus, welcher der westlichen Konsumrauschkultur aus religiösen Motiven den Krieg erklärt hat. Aber im Grunde hat auch das nichts mit Spiritualität zu tun. Das sind nur zwei Seiten einer Medaille. Beide Seiten respektieren das Leben nicht. Ich fürchte, dass der Kampf zwischen diesen Extremen zu einer Katastrophe führen könnte.

SZ: Also ist die Gegenwart furchtbar ?

FH: Im Prinzip ja. Aber wissen Sie, wenn man das ausspricht, klingt es immer so misantrophisch und schlecht gelaunt. Ich will aber lieber gute Laune haben.

SZ: Leben wir in einer Endzeit ?

FH: Bestimmt in keiner Blütezeit der Kultur. Wir befinden uns kurz vor dem Moment der Zerstörung. Aber das ist nicht so schlimm. Die Kulturgeschichte verläuft in Zyklen von Aufbau und Verfall.
...

Sind vorbei! (Jule, 20.2.2005 9:25)

"Das Problem ist nicht, dass ich nirgendwo dazugehöre. Das Problem ist, dass ich nichts sehe, woran ich glauben kann".

[ Die fetten Jahre sind vorbei ]

Bielefeld? (SZ, 28. Januar 2005, 12.2.2005 17:01)

Aus der SZ vom 28. Januar 2005
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Deutsche sind Meister im Trübsalblasen
Bielefeld(dpa) - In keiner anderen Industrienation der Welt ist der Pessimismus so weit verbreitet wie in Deutschland. Einer Emnid-Studie zufolge blickt nur jeder vierte Befragte zuversichtlich in die Zukunft. In den USA, die laut Studie optimistischste aller Nationen, sind knapp zwei Drittel aller Befragten positiv eingestellt gewesen. Insgesamt waren in 70 Ländern 7000 Menschen befragt worden.
----------------------------------------

Bielefeld ? Bielefeld !

Völker der Welt (Gsella am Donnerstag / Titanic, 22.1.2005 9:01)

VÖLKER DER WELT (1000)
Der Texaner


Wenn Texaner mal nicht woxeln,
schänden sie die Negerin,
schießen Nachbarn, reiten Ochseln
oder richten Neger hin.

Wenn Texaner mal nicht richten,
saufen sie und sehen rot,
schießen, schänden, spritzen, sichten:
Wieder ist ein Neger tot.

Wenn Texaner mal nicht töten,
schänden sie die Ochsen krumm,
schießen, saufen, retten Föten
oder legen Neger um.

meinlebenistscheisse.de, 14.1.2005 16:39



whateverTheQuestionWas@hereMightBeAnAnswer.com von meinlebenistscheisse.de

Murphys Gesetz (Murphys Gesetz, 12.1.2005 20:13)

Endlich mal ein realistisches Online-Spiel unter
murphys-gesetz.de

Tod (der_pessimist, 9.1.2005 22:27)

Dilbert (Dilbert's Theorem, 8.1.2005 22:20)

Dilbert's Theorem
Dilbert's "Salary Theorem" states that "Engineers and scientists can never earn as much as business executives and sales people." This theorem can now be supported by a mathematical equation based on the following two postulates:

Postulate 1:
Knowledge is Power.

Postulate 2:
Time is Money.

As every engineer knows:
Power = Work / Time

Since:
Knowledge = Power and Time = Money
Then:
Knowledge = Work/Money.

Solving for Money, we get:
Money = Work / Knowledge.

Thus, as Knowledge approaches zero, Money approaches infinity, regardless of the amount of work done.

Conclusion:
The less you know, the more you make.

Hm? (TV, 8.1.2005 10:37)

Talk to my again

OT (KSC, 3.12.2004 19:33)

Es lohnt sich eben doch nicht, anständig zu sein. Nirgends.

No Freud (/usr/bin/fortune, 22.11.2004 22:15)

I have found little good about human beings. In fact most of them are trash.

- Sigmund Freud.

Fortune? (/usr/bin/fortune, 15.11.2004 23:23)

There is a 20% chance of tomorrow.

Think Positive (mle, 11.11.2004 18:28)

Ja, hier wird Falsches durch den Kakao gezogen:

Dank an mma

Desaster (Marie F. 6.11.2004 11:15)

"This is a road to desaster."
(No idea what she is talking about)

For moure years (der_pessimist, 6.11.2004 11:15)

Juhu. For moure years (oder so ...)

Alternativen? (der_pessimist, 9.10.2004 11:28)

"Warum leben wir eigentlich ? Nun, natürlich aus Gewohnheit und mangels Alternative, und weil uns keiner gefragt hat..."

(Dieter Nuhr, Mitternachtsspitzen im WDR, Oktober 2004)

Murphy (canadian_pessimist, 2.10.2004 13:33)

2005 is going to be a bad (ie good) year


 A visit in the pub in Toronto is planned

Nachtrag von 2011: Obwohl ich im September 2011 mal wieder vor Ort war (bei Norman quasi um's Eck), war ich immer noch nicht in dieser Kneipe. Shame on me, Mr. L.

Don't do it (der_pessimist, 2.10.2004 13:18)

Verwirkliche Deine Träume nicht. Was wäre schlimmer als es zu tun und dann zu merken, dass man immer noch unglücklich ist. So hat man wenigstens eine Entschuldigung.

(aus: Lammbock)

der_pessimist, 25.9.2004 16:20

Endgültige Antworten jetzt endlich auf

The official "God" FAQ

Glecht (der_pessimist, 3.7.2004 14:37)

Err0r (Heinlein, 1.7.2004 16:08)

From package.html of the NinJo error package:

"Never underestimate the power of human stupidity."
(Robert Anson Heinlein. Podkayne of Mars, 1962)

What's the point? (der_pessimist, 6.6.2004 12:39)

What for?

München (der_pessimist, 20.5.2004 22:44)

München, Seehaus
Im Englischen Garten in München (Seehaus) steht ein Denkmal, das optimistische Propaganda verbreitet.

Bremen (der_trauernde, 8.5.2004 22:48)

Werder Bremen ist Deutscher Meister

Bundesliga-Tabellenführer Werder Bremen hat am drittletzten Spieltag der Saison 2003/04 den Gewinn der deutschen Fußball-Meisterschaft perfekt gemacht. Bei Verfolger Bayern München sicherten sie sich durch eine Glanzleistung in der ersten Hälfte den Titel. Bayern-Keeper Oliver Kahn war erneut ein schlimmer Fehler unterlaufen.

Mitscherlich (der_pessimist, 8.5.2004 17:34)

Interview der SZ mit Margarete Mitscherlich (8. Mai 2004):
...
SZ: Ist das nicht sehr untypisch, hofft der Mensch nicht immer auf das Gute?

Mitscherlich: Hoffnung ist natürlich ein sehr menschliches Prinzip. Leider auch ein sehr falsches.

SZ: Warum?

Mitscherlich: Vielleicht habe ich zu viele Momente in der Geschichte erlebt, in denen Hoffnung nichts genutzt hat.

Leben (Held_der_Arbeit, 28.4.2004 8:59)

Darüber könnte man ein, zwei Takte philosophieren (bei mir noch mit zwo peha):
"Ist dieses morgen denn ein Leben ohne heute wert?" [Wir sind Helden, "Ist das so?"]

Ende (ohne Anfang) (der_pessimist, 25.4.2004 11:41)

Was die Raupe "Ende der Welt" nennt, nennt der Rest der Welt "Schmetterling".
(Lao Tse)

Was hilft das der Raupe. Nichts.

(der andere) Schmidt (Die_Zeit, 15.4.2004 8:21)

Interview der ZEIT mit Helmut Schmidt und Horst Köhler (Ende März 2004):
...
Schmidt: Es gibt kaum einen Bereich, in dem Deutschland mit seiner Leistung weit herausragt. Es gibt zwar solche, wo die Deutschen gleichgezogen haben: Medizin, Flugzeugbau, aber zusammen mit anderen Europäern. Im Automobilbau geht es zu Ende. Und sonst ? Nichts mehr.

ZEIT: Heute will niemand mehr am deutschen Bildungswesen genesen, wie bis 1933.

Köhler: Dass viele junge Leute im Ausland Deutschland nicht als Zukunftsland sehen, ist ein Alarmsignal. Ich glaube aber, Herr Schmidt, Sie sind zu pessimistisch.

Schmidt: Ich bin kein Pessimist. Ich war in meinem ganzen Leben Realist.

The Corporation (the_corporation, 5.4.2004 22:56)

Like in the early days of flying - they thought they were flying but they were simply going down to earth.

That's what we have in our civilization today - simply on the way down to doom.

(From the film "The Corporation")

Anfang (vom Ende?) (der_pessimist, 7.3.2004 16:59)

Es bedarf nur eines Anfangs, dann erledigt sich das Übrige.

(Sallust)

Self-Delusion (der_pessimist, 21.2.2004 19:55)





OT

San Diego is soo wrong (der_pessimist, 4.2.2004 3:00)

Auch in San Diego gibt es Unbelehrbare:

Falsche Vorstellungen in San Diego
Na, bei so viel Sonne (28 Grad, Dauer-Sonnenschein - Ende Januar wohlgemerkt) kein Wunder. So viel Sonne verträgt man einfach nicht.

Sonne. Hm. (der_pessimist, 28.1.2004 4:57)

Das Wetter zeigt gewöhnlich Ihre Stimmung und Gefühlslage an.

Sonnenschein steht für Optimismus, der sich aus Energie und Selbstvertrauen ergibt.
Bewölkung symbolisiert Pessimismus, Angst und Depression, manchmal auch Verzweiflung.

Aktuelles Wetter: Bewölkt. 15 Grad. Plus. In San Diego.

Hope? (der_pessimist, 3.1.2004 13:59)

Neues Jahr, neues Unglück.

Manche lernen's übrigens nie, wie die Einwohner dieses kanadischen Kaffs in Quebec auf der Halbinsel Gaspé:

Ende (der_pessimist, 20.12.2003 20:03)

Jahresende. Winter. Dunkelheit. Kälte. Nun auch noch Weihnachten und gar noch Sylvester.

Was sollte auch dies: http://www.ratgeberverlag.de/winterbuch/klappe/Klappe.htm bitteschön helfen ? Schwachfug.

Da hilft nur eins: Einschliessen, TV an, DVD (24) rein. Anschauen.

Schmidt (hörte gar nicht auf) (der_pessimist, 13.12.2003 11:08)

Schmidt hört auf.

Von mir aus (der_pessimist, 7.12.2003 14:42)

Von mir aus
von Juan Moreno
aus der SZ vom 6.12.2003:

Manchmal frage ich mich, was aus dem schönen Wort Party geworden ist. Früher hatte es etwas Mystisches, etwas Verheißungsvolles, wenn jemand sagte, Du, am Wochenende mache ich eine Party. Das hatte eine Bedeutung. Dieser Satz war ein Glücksversprechen. Es würde nicht genug zu trinken geben, die Anlage würde irgendwann kaputt gehen, und mehr als Blues-Tanzen und ein wenig Fummeln würde nicht drin sein – dennoch, man freute sich darauf, auf die Erdnuss-Flips, auf das Blues-Tanzen, auf den Partykeller. Es war wunderbar.

Ich vermisse diese Zeit, sogar diese Keller. Diese Räume, die alle ein wenig wie Swingerclubs aussahen, die Polstergarnituren aus braunem Cord, die Paneele aus Eichenimitat, die Konzertposter von Slade , und die Diskokugel, die sich noch nie gedreht hatte. Ein Ort der Hoffnung. Man würde ein Mädchen küssen, und falls nicht, würde man wenigstens Bier trinken und rauchen, und sich und seinen Kumpels einreden, dass es nichts Besseres gibt, als Bier zu trinken und Zigaretten zu rauchen. Glaub’ mir, Kippen und Bier sind besser als die Weiber, würde man sagen, und alle würden nicken, und man käme sich vor wie der erwachsenste 13-Jährige Deutschlands. Das Wort Party hatte eine Bedeutung.

Das ist anders geworden. Letzte Woche bekam ich einen Brief, der mir das sehr klar gemacht hat. Ich bekam einen Brief, in dem stand: Hallo mein Bester, hiermit lade ich dich zu meinem Geburtstag ein. Die Party beginnt am Sonntag um 14 Uhr . Unterschrieben war er mit dem Namen des zweijährigen Sohnes eines befreundeten Pärchens.

Mich hatte ein Kleinkind zu einer Party eingeladen. Ich weiß, dass Menschen, die Kinder bekommen, sich verändern. Plötzlich kaufen sie sich Autos, in deren Kofferraum eine Elchkuh passt, sie sagen Sätze, in denen Dinge wie Muttermund, Blasensprung und Warzenhof vorkommen. Und sie rufen nicht mehr an. Das ist in Ordnung. Wahrscheinlich werde ich genau so sein. Auch ich werde meine alten Single-Freunde einladen, und auch ich werde nicht wissen, ob deshalb, weil ich sie mag, oder weil sonst ein Stuhl am Geburtstagstisch unbesetzt bleibt, was sich auf den Fotos schlecht macht. Dennoch glaube ich nicht, dass ich dem Wort Party mit mehr Ehrfurcht begegnen werde.

Kinder haben auf einer Party nichts zu suchen. Für die meisten Dinge gibt es Regeln, so auch für Partys. Früher vermieden es kluge Eltern, während einer Party in den Partykeller zu kommen. Zu meiner Zeit gab es zwar wenige kluge Eltern, darum musste man mehrmals am Abend die Kippen wegwerfen, das Bier verstecken und die Hand aus der Bluse der Gastgeberin nehmen. Aber das muss nicht bedeuten, dass unsere Generation die gleichen Fehler machen muss.

Mir ist es egal, was Eltern mit ihren Kindern machen, wenn sie mich zu einer Party einladen. Sollen sie Michael Schanze anrufen, ist mir recht. Ich verlange einfach, dass man bestimmten Traditionen Respekt entgegenbringt. Ich möchte die Hoffnung nicht verlieren, dass ich von einer Party zurückkomme, nach Bier, nach Rauch und nach Frauenparfum rieche – und nicht nach gebratenen Fischstäbchen .

Oder, anders formuliert: Ich möchte nicht alt werden. Nicht jetzt.

51% (der_pessimist, 29.11.2003 15:50)

Die Pessimisten haben natürlich vollkommen recht. Zu zirka 50 Prozent.

(Ernst Ferstl , österreichischer Lehrer, Dichter und Aphoristiker)

Glück ist ... (der_pessimist, 22.11.2003 10:45)

Die glücklichen Pessimisten! Welche Freude empfinden sie, so oft sie bewiesen haben, daß es keine Freude gibt.

(Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach, 1830 - 1916, österreichische Erzählerin, Novellistin und Aphoristikerin)

32x (old32, 11.11.2003 7:10)

Pessimismus ist eine Katastrophe, weil er nur verstärkt, was uns das Leben ohnehin schon antut.

Ludwig Marcuse
(1894 - 1971), deutscher Publizist und Schriftsteller

-----------
Recht hat der Mann. Jetzt schon 32 Mal.

Umgedreht (der_pessimist, 1.11.2003 9:59)

Pessimisten finden zu jeder Lösung ein passendes Problem.

Übel (der_pessimist, 25.10.2003 10:37)

Ein Pessimist ist einer, der, wenn er die Wahl zwischen zwei Übeln hat, beide wählt.

(Oscar Wilde, 1854 - 1900))

Pessoptimismus (der_pessimist, 17.10.2003 13:18)

Pessimisten sind optimistisch, Gründe für ihren Pessimismus zu finden.

(Manfred Hinrich , *1926, Dr. phil., deutscher Philosoph, Lehrer, Journalist, Kinderliederautor, Aphoristiker und Schriftsteller)

Recht haben ist wichtig(er als Recht bekommen) (der_pessimist, 15.10.2003 20:02)

Ein Pessimist kann genauso fröhlich durchs Leben gehen wie ein Optimist, weil der Pessimist die Sicherheit hat, am Ende recht zu haben.

(Alexander Pola)

Tot (Briefträger, 14.10.2003 12:00)

Musste ich gerade dran denken:
"Wer früher stirbt, ist länger tot."

Despair, Inc, (der_pessimist, 22.8.2003 16:12)

Produkte, nach denen sich die Welt gesehnt hat:

http://www.despair.com/pessimist mug.html

Lightning kills (der_pessimist, 22.8.2003 16:08)

Morgenstern oder Abendstern? (der_pessimist, 5.8.2003 7:44)

Christian Morgenstern (1871-1914), dt. Lyriker:
Alles Denken ist wesentlich optimistisch. Der vollendete Pessimist würde verstummen und sterben."

Der Pessimist:
"Das wäre wenigstens konsequent."

Der Kahn in uns (der_pessimist, 29.6.2003 20:01)

[...]
"Das ist so scheisse, dass es schon wieder gut ist", war mal ein subversiver Gedanke. Es hielt dem bürgerlichen Bildungskanon à la Schwanitz das Unterschätzte der Popkultur entgegen. Die Methode lief leer, als der Markt sie sich zu Eigen machte, um das zu verkaufen, was man besser übersehen hätte. Guide Westerwelle hat das vergangenes Jahr ein wenig zu plump probiert. Er leaste sich ein gelbes Wohnmobil und klapperte damit Campingplätze ab. Er behauptete einfach, sein Gefährt sei Kult. War es aber nicht. Es war Wahlkampf. Spätestens da war die Vokabel "Kult" verbrannt. Bild macht es genauso. Wenn selbst die schmerzfreien Bild-Leute ahnen, dass, was sie da gerade verkaufen - neudeutsch: cross-promoten - nix taugt, dann schreiben sie "Kult" drauf. Effe liest Hitler-Tagebücher. Im Zweifel ist auch das Kult. Falls jemand findet, dass es gefährlich dumm ist, dann heisst es: "War nur Spass. War ironisch." War es nicht.

[...]
Wir brauchen eine Haltung. Kant hatte es gut, denn zwei Dinge erfüllten sein Gemüt mit immer neuer und zunehmender Bewunderung und Ehrfurcht: das moralische Gesetz in ihm und der bestirnte Himmel über ihm. Unser Gemüt erfüllt schon länger nichts mehr mit Bewunderung und Ehrfurcht. In uns ? Na ja, vielleicht war es ein Fehler, Religion abzuwählen. Über uns ? Verglimmen ein paar Kaltlichtspiegel-Halogen-Spots.

SZ-Magazin, No. 26 vom 27.6.2003

Neueste Untersuchungen auf Internet-Heimseiten lassen Schlimmes für die Zukunft erahnen (der_pessimist, 25.5.2003 12:17)

Europa wird immer älter. Der größte Teil der Bevölkerung Europas ist bereits über 20 Jahre alt. Das tatsächliche Verhältnis, dieser beiden Bevölkerungsschichten ist in diesem Zwiebeldiagramm veranschaulicht. Der Anteil der Einwohner im Alter zwischen 0 und 19 Jahren beträgt 'sehr wenig (fast nix)'. Den größten Teil nehmen die Alten (20+) ein. Sie machen 'total viel' der Bevölkerung aus. (Daten geschätzt).



(http://www.derherrmueller.de.vu/)

Kübler-Ross Stages of Dying (der_pessimist, 16.5.2003 20:04)

DABDA

1) Denial
of death because they are unable to admit to themselves that the patient might die and/or they will suffer the loss death represents;

2) Anger
by which the pain of loss is projected onto others;

3) Bargaining
which represents a last effort at overcoming death by "earning" longer life;

4) Depression
when the full impact of imminent death strikes them

5) Acceptance
when the grieving come to grips with the fact of the patient's death and make preparation for it.

(The Life of David Gale)

Scheiße (Bruce S., 14.5.2003 15:36)

Die Welt ist scheiße. (Ich rechne als echter Pessimist natürlich damit, dass diese, zum jetzigen Zeitpunkt optimistische Sicht der Dinge, vom Verantwortlichen aus dem Gästebuch gestrichen wird.)

Nachtrag von Lemmi, 1.10.2011: Gästebuch ist jetzt ein Blog. Also doch noch gestrichen.

No hope (der_pessimist, 10.5.2003 10:27)

Pessimists are the people who have no hope for themselves or for others.

Pessimists are also people who think the human race is beneath their notice, that they're better than other human beings.

(James Baldwin)

Mountain (der_pessimist, 4.5.2003 13:38)

Life's a mountain, not a beach.

(Auto-Aufkleber, gesehen auf der A5)

The power of negative thinking (der_pessimist, 27.4.2003 17:45)

The optimist, it's been said, sees the doughnut where the pessimist sees only the hole.
Psychologists are nearly unanimous in recommending that you keep your eye on the doughnut.

But now two researchers are suggesting that for some people, a little pessimism may be a good thing. According to Julie K. Norem and psychologist Nancy Cantor, these people are able to use "defensive pessimism" to prevent the prospect of failure from immobilizing them...

The researchers conclude that when well-intentioned people reassure pessimists that everything will be fine, they may not be doing them a favor. Defensive pessimists may need to play their little cognitive trick on themselves in order to do well. The best way for them to get the doughnut may be to prepare for the possibility of getting only the hole.

Carol Wade, "The power of negative thinking,"
Psychology Today, May 1987

Get used to it! (der_pessimist, 12.4.2003 20:54)

Pessimism, when you get used to it, is just as agreeable as optimism.

Any change, even a change for the better, is always accompanied by drawbacks and discomforts.

Happiness includes chiefly the idea of satisfaction after full honest effort. No one can possibly be satisfied and no one can be happy who feels that in some paramount affairs he failed to take up the challenge of life.

(All words by Arnold Bennett, 1867-1931)

Rain vs. Lightning (der_pessimist, 9.4.2003 16:25)

If you pray for rain, don't be surprised if you're struck by lightning.

(Damien Cannon)

Dark Side (der_pessimist, 22.3.2003 10:14)

I guess I just prefer to see the dark side of things. The glass is always half-empty. And cracked. And I just cut my lip on it. And chipped a tooth.

(Janeane Garofalo)

SZ, Teil 3 (der_pessimist, 16.3.2003 19:20)

Hilfe, jetzt kommt auch noch der Frühling. Jetzt geht die Gute-Laune-Zeit wieder los, sogar die Biergärten haben schon offen.

Wie man das vermeiden kann, zeigt Juan Moreno in der Wochenendausgabe der Süddeutschen Zeitung am 16. März 2003 (vollständiger Artikel hier):

... Wie viele Gründe gibt es, um die nächste Zeit wach zu bleiben, und wie viele, um das Bett nicht zu verlassen?

Wenn es stimmt, dass die größte Phobie des Menschen nicht die Angst vor Krieg, Arbeitslosigkeit oder schlechter Gesundheit ist, sondern die Angst, etwas zu verpassen, dann ist das die entscheidende Frage. Was verpasst jemand, der die nächsten fünf oder sechs Monate schläft? Was entgeht ihm? Die Übermacht des FC Bayern in der Bundesliga? Der zweistellige Dax? Die Verwandlung der irakischen Außenpolitik in amerikanische Industriepolitik? Der Gleichstand zwischen Arbeitslosenzahl und SPD-Wählern? Die Daniel-Küblböck-Tournee? Der erste Absturz eines Flugzeugs, in dem man für fünf Euro durch Deutschland fliegen kann?

Nichts, man verpasst nichts in den nächsten Monaten.

Nicht mal eine Welt- oder Europameisterschaft im Fußball, die sonst den Sommer rettet. Wer die nächsten Monate nicht da ist, weil er schläft, erspart sich lediglich Dinge, die er nicht verstehen, nicht beeinflussen und nicht verhindern kann. Der Ruhende nimmt nicht wahr, der Ruhende nimmt nicht hin, er protestiert leise. Der schnarchende Widerstand, der nicht stiller und friedlicher sein könnte. Die einzige zeitgemäße Friedensbewegung ist das leise Auf und Ab eines schlafenden Körpers. Diese Haltung mag man als konfliktscheu bezeichnen, als radikalfatalistisch. Nur, verkehrt ist sie nicht.
Dies ist eine negative, pessimistische Sicht auf die Welt? Mag sein.

Schopenhauer, der seine Pudel siezte und die Kellner in seinem Stammlokal in Frankfurt behandelte wie Jack Nicholson Helen Hunt in dem Film „Besser geht’s nicht“ , Schopenhauer hat große Sätze gesagt: „Man kann auch unser Leben auffassen als eine unnützerweise störende Episode in der seligen Ruhe des Nichts.“ Das ist Pessimismus. Schopenhauer hätte eine Frühgeburt als Beweis für die Ignoranz des Babys gedeutet. Sehnsucht nach Glück hielt er für menschlich, demnach für illusorisch und dumm.

Verweigerung durch Schlaf ist etwas ganz anderes. Ein Selbstmörder ist ein konsequenter Pessimist. Aber jemand, der einige Monate schläft, weil gerade alles zu viel ist, weil Schlaf das Einzige ist, was bleibt, tut das aus Hoffnung heraus. Er ist Realist und Träumer, ein mutiger und kluger Eskapist.

Nasty? (der_pessimist, 9.3.2003 11:54)

A pessimist is a man who thinks everybody is as nasty as himself.

(George Bernard Shaw)

Nur noch besser? (der_pessimist, 22.2.2003 21:22)

Interview mit Buchanan (der pessimist, 8.2.2003 22:02)

Unter der Überschrift „Eine Bürokratie wird man nie wieder los“ liest man in der SZ ein Interview mit James M. Buchanan: Der Wirtschaftsnobelpreisträger über Amerika, Europa und die wirtschaftlichen Konsequenzen der Kriegsgefahr

(SZ) James M. Buchanan, 83, ist emeritierter Wirtschaftsprofessor an der George-Mason-Universität in Virginia. Im Jahr 1986 erhielt er den Nobelpreis für seine Beiträge zur Entwicklung der ökonomischen Theorie der Wahlhandlungen. Buchanan zählt zu den maßgeblichen Repräsentanten des Neoliberalismus.

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Ausschnitt:

SZ: Als Ökonom, der sich in der Tradition des klassischen Liberalismus sieht, müssen sie doch über den Aufbau einer neuen Bürokratie ebenso besorgt sein, wie über den Vorrang, den das Thema Sicherheit heute in den Vereinigten Staaten hat.
Buchanan: Darüber sind viele Leute sehr besorgt. Im amerikanischen Zusammenhang hoffe ich aber, dass es gelingt, den entsprechenden Druck zu begrenzen. Auf der anderen Seite wird man eine Bürokratie, wenn sie einmal da ist, kaum je wieder los. Das lehrt uns die Theorie der Wahlhandlungen. Da man nie alle theoretischen Terrorismusverfahren beseitigen kann, wird wohl auch das Heimatschutzministerium für alle Zeiten bestehen bleiben. So ist das eben in der Politik.

SZ : Das klingt ziemlich pessimistisch.

Buchanan : Ich bin pessimistisch.

SZ: Karl Popper meinte, für Liberale sei Optimismus Pflicht.

Buchanan: Wenn ich nach vorne schaue, dann bin ich Pessimist, wenn ich nach hinten schaue, dann bin ich Optimist.

SZ: Das müssen Sie uns erklären.

Buchanan: Wenn Sie in Zukunft sehen mit all ihren Gefahren, dann ist das Ergebnis offen. Wenn Sie zurückblicken, dann müssen Sie sagen: Wir hätten es uns doch nie träumen lassen, dass wir uns einmal von den Gefahren des Kalten Krieges befreien würden, dass die Berliner Mauer fallen würde und vieles mehr.

Don't Listen! (der pessimist, 1.2.2003 15:44)

A pessimist is a person who has had to listen to too many optimists.

(Don Marquis)

Sure Game (der pessimist, 26.1.2003 20:22)

Pessimism... is, in brief, playing the sure game. You cannot lose at it; you may gain. It is the only view of life in which you can never be disappointed. Having reckoned what to do in the worst possible circumstances, when better arise, as they may, life becomes child's play.

(Thomas Hardy, 1840-1928)

EKA (der pessimist, 18.1.2003 17:38)

3DBr + AGW = EKA

(Dan Greenburg, "Die Kunst, sich schlecht zu fühlen", S.25)

Anleitungen (der pessimist, 18.1.2003 17:36)

Zur Abwechslung mal keine Zitate sondern zwei Buchempfehlungen: Beide Bücher widmen sich der lobenswerte Aufgabe, den Leser bei negativen Gedankengängen zu führen und Anleitung zu geben - Unglücklichsein kann jeder; sich unglücklich machen will gelernt sein ...
 
Anleitung zum Unglücklichsein von Paul Watzlawick (amerikanischer Kommunikationsforscher)

Zitat: "Watzlawicks Anleitungen nicht zu befolgen ist der erste Schritt zum Glück." Gott behüte!

Die Kunst, sich schlecht zu fühlen von Dan Greenburg

Sehr schön werden hier in zwei Abschnitten zunächst die "Methoden, allein unglücklich zu sein" dargestellt, bevor auf "Methoden, sich mit anderen schlecht zu fühlen" umfassend eingegangen wird. Eingestreut jeweils kleine Übungen für den Leser, so beispielsweise "Siebzehn masochistische Übungen für Anfänger". Kleiner Ausschnitt:
  • Machen Sie eine Liste aller Dinge, die Sie beinahe erreicht hätten, aus denen aber irgendwie nichts geworden ist.
  • Machen Sie eine Liste aller Dinge, die Sie nicht mehr machen können.
Wer es beim Lesen dieses Werkes nicht lernt, dem ist nicht mehr zu helfen.

Trauriger Platz (der_agnostiker, 9.1.2003 18:10)

Ich bin ein Optimist; militant und unverbesserlich. Um jedoch nicht wie ein Idiot auszusehen, muss der Optimist wissen, welch ein trauriger Platz die Welt sein kann.

Es ist der Pessimist, der dies jeden Tag neu erkennt.

(Peter Ustinov)

Hirnschlag (Ice_Age, 9.1.2003 18:06)

Über die Schlagworte in diesem Eintrag freut sich jede Suchmaschine. ;-)

Bei uns wird der Pessimismus kurzgehalten, denn schließlich haben wir Optimisten wie Xeres, Nero, Caligula, Alarich, Attila, Karl dem Großen, Dschingis-Khan, Gustav Adolf, Napoleon, Stalin und Hitler die Weltgeschichte zu verdanken.

(Hirnschlag. Aphorismen – Abtestate – Bersakasmen. Göttingen, 1984, S. 89.)

Argentinien (der pessimist, 7.1.2003 19:50)

Es geht uns schlechter als gestern, aber besser als morgen.

(Dank an BLa fuer den Hinweis auf den Wahlspruch der Argentinier)

Die Blumen des Bösen (der pessimist, 5.1.2003 14:22)

Kommentar:
Als wäre dieser Rückblick nicht bereits schlimm genug, wird in der SZ-Ausgabe vom 28.12. noch eins draufgesetzt (Dipl-Ings sollten sich also weiterhin in Acht nehmen, vor allem, wenn Dipl-Infs in der Nähe sind).


Die Blumen des Bösen
von Robin Detje


Nicht alle Dämonen sind so finster,wie wir denken. In diesem Sinne: Kopf hoch, und alles Gute!

Anruf der Redaktion auf dem Anrufbeantworter: "2003 wird das Jahr des Bösen. Bereiten Sie die Welt darauf vor. Denken Sie dabei an George W. Bush, Saddam Hussein, Osama bin Laden, den Kannibalen von Rotenburg und Frank Bsirske. Sie dürfen aber auch eine eigene Meinung entwickeln. Diese Nachricht zerstört sich in zehn Sekunden selbst - puff!"

Sylvester (der pessimist, 5.1.2003 14:12)

Was gibt es Schlimmeres als Sylvester?! Ein Tag der Depression, den die Menschheit gemeinhin mit merkwürdigem Verhalten wie "Dir auch einen Guten Rutsch", "Söhnlein Brillant" und Feuerwerk der Marke "Galaxy Annihilation, Mega Edition" oder "Universe Destruction XIX" zu feiern(?) meint. Da bleibt nur ein Rückblick auf 2002, das die Süddeutsche Zeitung in der Ausgabe vom 31.12.2002 mit dem Artikel "In einem Jahr mit 33 schwarzen Tagen" perfekt zu würdigen weiss.


Chronik unseres Unbehagens: Woran wir noch einmal erinnern müssen, damit Sie es endlich vergessen können

Es gibt Jahre, in denen wäre man am liebsten gar nicht erst aufgestanden. Diese Jahre setzen sich aus Tagen zusammen, so schauderhaft, überflüssig oder grotesk, dass man die Zeitung, in der man davon lesen muss, nur noch zum Biomülltonnenauskleiden hernehmen möchte. 33 düstere Highlights haben wir hier noch einmal zusammengetragen, 33 Momente des Unglücks, die man nach dem Lesen dieser Zeilen getrost vergessen darf.

Denn nur wer unverwandt ins Dunkel schaut, kann irgendwann das Licht erkennen. Die Psychoanalyse kennt diese Bearbeitungsstrategie als Technik der doppelten Verneinung: Das Verdrängte, abgespaltene muss noch einmal durchgearbeitet werden, um es endlich durchstreichen zu können, ihm auf immer den schmerzlichen Stachel zu nehmen. Dreh Dich noch einmal um, bevor wir auseinander gehn und unbeschwert in ein neues, sinnglitzerndes Jahr schlendern können, ein Jahr, in dem Vernunft und pralle Lebensfreude walten mögen, ganz ohne Borer, Bohlen und Teurosen.

(hier der ganze Artikel ...)

Gabriel Laub (der pessimist, 21.12.2002 18:29)

Pessimismus wird nur von den Optimisten verbreitet. Die Pessimisten sparen ihn für schlechtere Zeiten auf.
(Gabriel Laub)

Nach dem Tod (der_agnostiker, 20.12.2002 21:09)

Von mir schon lange befürchtet, jetzt auch von der Forschung untermauert http://www.wissenschaft-online.de/artikel/605362
Nach dem Tod ist nichts!

(Allerdings bin ich mir nicht ganz sicher, ob diese Erkenntnis pessimistisch genug für dieses Portal ist. Wenn ich bedenke, was einige große Religionen nach dem Tod für Agnostiker vorgesehen haben...)

Dunkelheit (der pessimist, 19.12.2002 17:51)

Dunkelheit und Kälte verbreiten sich über das Land. Als sei dies nicht genug, neigt sich auch das Jahr dem bitteren Ende entgegen. Das neue Jahr bringt die Zukunft, schlimm genug.

Der Plan (der pessimist, 14.12.2002 10:38)

Es existiert der Plan. Was Umberto Eco einst bereits aufdeckte, man aber zunächst als belletristische Erfindung abtat, wird nun auch durch weitere Quellen bestätigt, z.B. hier.

George Bernard Shaw (der pessimist, 7.12.2002 12:50)

Glück ein Leben lang! Niemand könnte es ertragen, es wäre die Hölle auf Erden!(George Bernard Shaw, irischer Dichter, 1856-1950)

Poth vs. L (der pessimist, 1.12.2002 1:08)

Die endgültige Teilung Deutschlands - das ist unser Auftrag.(Chlodwig Poth)

Zu spät.
(Martin L.)

Paul Watzlawick (der pessimist, 28.11.2002 20:03)

Existential Despair is the Painful Discrepancy Between What Is and What Should Be
If we search our subjective experience in comparable situation, we find that we are likely to assume the actions of a secret experimenter' behind the vicissitudes of our lives. The loss or the absence of a meaning in life is perhaps the most common denominator or all forms of emotional distress; it is especially the much-commented-on modern' illness. Pain, disease, loss, failure, despair, disappointment, the fear of death, or merely boredom--all lead to the feeling that life is meaningless. It seems to us that in its most basic definition, existential despair is the painful discrepancy between what is, and what should be, between one's perceptions and one's third-order premises.

(Paul Watzlawick)

Blaise Pascal (der_agnostiker, 20.11.2002 12:31)

Das Unglück des Menschen beginnt damit, dass er außerstande ist, mit sich allein in einem Zimmer zu bleiben(Blaise Pascal)

Theodor W. Adorno (der pessimist, 20.11.2002 10:09)

Es gibt nichts Wahres im Falschen.(Theodor W. Adorno)

Schopenhauer (der pessimist, 16.11.2002 11:29)

Es gibt nur einen angeborenen Irrtum, und zwar den, dass wir da sind, um glücklich zu sein.

(Schopenhauer)

Fight Club (der_agnostiker, 11.11.2002 12:06)

Worker bees can leaveEven drones can fly away
The queen is their slave

Watching white moon face
The stars never feel anger
Blah, blah, blah, the end

(Haikus aus "Fight Club" von Chuck Palahniuk)

John Lennon (der _agnostiker, 11.11.2002 11:59)

Ich glaube nicht an die Beatles. Ich glaube nur an mich selbst.(John Lennon)

Ein guter Standpunkt. Immerhin war er der allergrößte.
(Ferris Bueller in "Ferris macht blau")

"God's Lonely Man" von Thomas Wolfe (der pessimist, 4.11.2002 23:22)

The whole conviction of my life now rests upon the belief that loneliness, far from being a curious phenomenon, is the central and inevitable fact of human existence.
Die ganze Überzeugung meines Lebens ruht nur auf dem Glauben, dass die Einsamkeit die zentrale unausweichliche Tatsache der menschlichen Existenz ist.

aus: "God's Lonely Man" von Thomas Wolfe,
zitiert von Mr. G. in "187"

Peter Hein (der pessimist, 2.11.2002 11:27)

Ich bin nicht verbittert, ich finde nur alles Scheiße.
(Peter Hein, Sänger der Fehlfarben)

Schopenhauer (der pessimist, 1.11.2002 9:18)

Erkenntnis ist keine Erlösung: Im Gegenteil, je höher die Erscheinungsform des Lebens, um so größer und offenbarer ist das Leid, um so größer ist die Empfindsamkeit. Das Genie leidet am meisten.
(Schopenhauer)

Think Negative! (der pessimist, 26.10.2002 11:13)

Die deutsche Presselandschaft ist bereits bekehrt . Nicht nur die SZ, nein auch die Zeit (32/2002) verkündet nun in fetten Schlagzeilen ein "Think negative". Eine Initiative, die wir natürlich unterstützen und daher dieses Aktionsprogramm von Radio FFN aus den 90'ern anbieten (sorry für die schlechte Tonqualität).

Think negative
von Tita von Hardenberg
(Die Autorin moderiert das TV-Magazin »Polylux«, jeden Montag um Mitternacht in der ARD)

Wenn ich Jack nicht gehabt hätte, wäre mein Leben sicher ganz anders gelaufen. Jack ist in Amerika ein außerordentlich erfolgreicher Motivationstrainer. Er vermittelt wertvollste Fähigkeiten. Schon nach zwei Kaufkassetten war ich in der Lage, mir meine Miss-erfolge schönzureden, ich wurde immun gegen jede Kritik und empfand eine rückhaltlose Begeisterung für mich selbst. Ein Teufelskerl! Es war ganz einfach: Jeden Morgen und jeden Abend musste ich mir vor dem Spiegel mit einem aufmunternden Lächeln zurufen: »Egal, was die anderen tun oder sagen, ich bin eine wertvolle Person!« Den Satz hat sich Jack selbst ausgedacht. Er hat sich dann wie ein Mantra rasant unter seiner Anhängerschaft verbreitet.

Seit Jahren versorgt er uns nun mit immer neuen Variationen seiner überschaubaren Lehre und klagt dabei nicht über Absatzschwierigkeiten seiner Bücher und Tonträger. Ganz anders seine Kollegen hierzulande. Sie stecken in einer großen Krise, vielen scheint die Lust auf angelernte Lebensfreude vergangen zu sein. Das kann ich nur aufrichtig bedauern. Auch wenn Motivationsgurus wie Höller und Ratelband als tanzende Lachsäcke manchmal etwas merkwürdig wirkten, so haben sie doch Großes geleistet. Es ist ihr Verdienst, dass sich Tausende nörgelige Angestellte von ihren Selbstzweifeln befreiten und dabei ekstatisch auf der Bühne herumhüpften. Sie ließen Bankangestellte »Tschacka!« brüllen, worauf diese aufhörten, mit ihrem Alltag zu hadern. Großartig. Nur leider kostete die Mitarbeiterumpolung fünfstellige Summen pro Seminartag, und die wollen die Firmen jetzt nicht mehr zahlen. Jürgen Höller musste schon Insolvenz anmelden, und manche sagen die gesamte Motivationsbranche tot. Von allen Seiten ergießt sich Spott und Hohn über die gefallenen »think-positive«-Apostel.

Hochkarätige Bedenkenträger wollen es schon immer gewusst haben, dass zu viel Lebensfreude zu gefährlichen seelischen Schäden führt. »Positiv denken macht auf Dauer krank«, lässt sich der Psychotherapeut Günther Scheich mäkelig im »Spiegel« zitieren. Ein Satz, den man sich mal auf der Zunge zergehen lassen muss. Wenn sich diese Denkweise durchsetzt, sehen wir Fortbildungswilligen finsteren Zeiten entgegen. »Was du auch tust - verliere niemals die Nachteile aus den Augen« wird der neue Leitsatz heißen. Und die Seminare für Angestellte heißen zukünftig: »So scheitern Sie mit Anstand.« Wenn das Jack wüsste!

SZ, Teil 2 (der pessimist, 20.10.2002 15:03)

... und in derselben Wochenend-Beilage noch mehr von diesem Gedankengut: Ein Beitrag von Juan Moreno aus der SZ am 19./20.10.2002.

Von mir aus
von Juan Moreno

Ich bin vor zwei Wochen dreißig geworden. Eigentlich sollten es nur wenige erfahren, weil ich keine große Sache daraus machen wollte. Dennoch haben recht viele bei mir angerufen. Ich war geschmeichelt, auch wenn ich glaube, dass es daran lag, dass es immer mehr Mobiltelefone mit Organizer und Alarmfunktion gibt.

Handys leisten einen Beitrag zum gesellschaftlichen Frieden, sagte ich zu meinem Freund Thorsten, der mich besuchen gekommen war.

Willst du Telekom-Sprecher werden, jetzt, wo sie alle Journalisten rauswerfen, fragte er mich.

Thorsten ist Pessimist und war heute noch schlechter gelaunt als sonst. An diesen Tagen ist er unerträglich, im Vergleich zu einem schlecht gelaunten Thorsten war Schopenhauer ein Li-La- Launebär.

Als wir über die Frankfurter Buchmesse sprachen, sagte mir Thorsten, dass er davon überzeugt sei, dass die Veranstaltung nur deswegen Besucher habe, weil alle hofften, die Gelegenheit zu bekommen, einem Lektor ihren selbst geschriebenen Mist geben zu können, und die wenigen, die zu faul waren, ihr Leben aufzuschreiben und trotzdem da hingingen, versuchten zumindest den Eintritt durch den Diebstahl eines Bildbands zu amortisieren.

Sind wir wieder der Meinung, dass früher alles besser war, fragte ich.

Thorsten kann solche Fragen nicht ausstehen. Schon gar nicht, wenn sie ironisch und im Plural formuliert sind.

Wüsste nicht, was daran verkehrt sein sollte, sagte Thorsten.

Gut, sagte ich, früher war alles besser. Auch die Zukunft?

Es ist nicht ehrlich, antwortete Thorsten. Die rufen dich an, weil auf dem Display steht, heute hat deine Tauftante, dein alter Klassenlehrer oder was weiß ich wer Geburtstag, sie rufen nicht an, weil sie an dich gedacht haben. Oder sagt einer, dass sein Handy ihn erinnert hat, und er dich sonst vergessen hätte?

Nein, das sagt keiner, aber mir ist das recht. Es ist egal, warum jemand anruft.

Ist es nicht, sagte Thorsten. Das Handy unterstützt dieses oberflächliche Verhalten. Es ist wie bei diesen vorgeschriebenen Kurznachrichten. Weißt du, was in meinem als Textoption steht? Neben „Ich komme verspätet“ oder „Wir treffen uns um“ steht allen Ernstes fertig vorgeschrieben „Ich liebe dich“.

Na und, fragte ich.

Willst du eine vorgefertigte Ich-liebe-dich-Kurznachricht haben? Willst du, dass der Mensch, der das Wichtigste sagt, was Menschen einander sagen können, dass dieser Mensch eine vorgeschriebene SMS nutzt, dass er sich nicht die Mühe macht, das selbst zu tippen, sondern dass irgendein japanischer Mobil telefonchip-Informatiker das getippt hat.

Ich wusste nicht, was ich auf die Tiraden erwidern sollte. Mir fiel nur eines der wenigen Gedichte ein, die ich auswendig kann, weil ich mal in der Schule ein Mädchen damit beeindrucken wollte...

Wer möchte diesen Erdenball/
Noch fernerhin betreten/
Wenn wir Bewohner überall/
Die Wahrheit sagen täten.
Ihr hießet uns, wir hießen euch/
Spitzbuben und Halunken/
Wir sagten uns fatales Zeug/
Noch eh’ wir uns betrunken/
Da lob’ ich mir die Höflichkeit/
Das zierliche Betrügen/
Du weißt Bescheid, ich weiß Bescheid/
Und allen macht’s Vergnügen.

Thorsten nickte, schaute mich an und sagte, ein Pessimist ist ein Optimist, der nachgedacht hat.

Sueddeutsche Zeitung (der pessimist, 20.10.2002 15:03)

Die Sueddeutsche Zeitung scheint immer mehr ein Hort des negativen Gedankens zu werden. Noch vor wenigen Wochen wurde in der Wochenend-Beilage DAS Zitat von Heiner Mueller gedruckt und nun dies ... Ein Beitrag von Kurt Kist aus der SZ am 19./20.10.2002.

Wir sind bereit
Haben Sie Arbeit? Der Gang der Dinge lehrt jetzt auch die gut ausgebildeten Menschen zwischen 30 und 40, dass sie mit dem Schlimmsten rechnen müssen

von Kurt Kister

Die wahre Geißel der Menschheit sind die Optimisten. Sie glauben, das Leben sei schön, und wenn man gezwungen ist, mit einem von ihnen zu reden, dann kommt er mit einem Spruch der Preisklasse: „Na, Kopf hoch, wird schon werden.“ Angenommen, man nimmt ihn trotzdem halbwegs ernst und erzählt ihm etwas von dem Abgrund, vor dem wir alle stehen, jeder für sich, dann sagt er, weil er besonders witzig ist: „Schau mer mal, dann sehn wir schon.“ Ha, ha.

Der allgemeinen Erfahrung nach wendet sich nichts zum Besseren, und wenn man mal schaut, beobachtet man zumeist nur eine Abwärtsbewegung. In der Politik wird der Nachfolger von Schröder Schröder, an der Börse kostet die T- Aktie weniger als ein warmes Abendessen, und in Berlin schneit es jetzt schon Mitte Oktober. Es hat keinen Zweck, und die Suche nach dem oder auch nur einem Sinn ist ungefähr so fruchtbar wie das Bemühen, den Stein der Weisen zu entdecken. Der Mensch ist stets in der Lage von Erich Kästners Fabian, der von der Brücke springt, um ein Kind zu retten, wohl wissend, dass er gar nicht schwimmen kann. Nice try.

In diesem Sinne war auch der Höhenflug der Medienschaffenden, der Starreporter, der Online- Investigatoren und der Großpublizisten ein nice try. Die Generation Middelhoff hatte die Ära der Kommunikation ausgerufen, und zahlreiche Leute zwischen 30 und 40, viele gut ausgebildet und außerordentlich flexibel, marschierten im Geschwindschritt in eine Zukunft, von der sie glaubten, ihr Bewusstsein bestimme von nun an das Sein. Ach, was boomte die Branche. Man saß 28-Jährigen gegenüber, die unter 150000 Mark Jahresgehalt gar nicht anfangen wollten; an jeder Ecke entstanden neue Zeitschriften, und wer mit 32 noch nicht seine Biografie geschrieben hatte oder mindestens eine innovative Sendung moderierte, war daneben.

Seit geraumer Zeit bestimmt, auch und gerade in der Kommunikationsbranche, wieder das Sein das Bewusstsein.

Das Sein sieht so aus, dass die hippen Werbetexter keine Arbeit mehr haben, weil die unhippe Wirtschaft nicht mehr viel Werbung macht. Immer mehr Online-Leute sind auf Dauer offline, weil der Geldgeber nur Geld geben kann, wenn er welches einnimmt, was er online kaum tut, es sei denn, er verkauft Porno in seinen verschiedensten Ausprägungen. Der Essayist und der Großreporter erkennen, dass es ziemlich wurst ist, wie toll sie schreiben können, weil Verlage nur zu einem Drittel davon leben, dass die Leute wegen der brillanten Analysen und der feinfühligen Reportagen die Zeitschrift am Kiosk oder die Zeitung im Abo kaufen. Es kommt vielmehr darauf an, ob die Firmen Anzeigen aufgeben, was sie nicht mehr tun oder jedenfalls nicht in dem Maße, dass Autoren und Essayisten nebst all ihren aufstrebenden Hintersassen weiterhin aus der Sicherheit ihrer Planstellen auf das sie umgebende Weltgetriebe herabschauen können. Über die Arbeitslosigkeit der anderen hat man ja oft geschrieben. Dass aber der eigene Verlag, der Sender, die Agentur so mir nichts dir nichts Philip Holzmann werden könnte, hätte man nicht gedacht.

Alles nicht so schlimm? Na ja, werden wir mal persönlich, nur für einen Absatz. Wenn mich in den letzten zehn Jahren ein jüngerer Kollege gefragt hat, ob er lieber freier Reporter beim Soundso- Magazin oder Nachrichtenredakteur bei einer der großen, seriösen Zeitungen werden sollte, habe ich immer gesagt, eine Festanstellung bei einem der guten Blätter ist das Beste, was einem jungen Journalisten passieren kann. Einerseits ist das so sicher wie die Verbeamtung, und andererseits geht es nach dem ersten Redakteursvertrag nur noch bergauf. Wenn man bei einem der Blätter, die überall in der Branche gelesen werden, arbeitet und auch noch unter eigenem Namen schreibt, macht man dort seinen Weg und/oder bekommt Angebote von den anderen. Ich habe diesen Rat stets mit bestem Gewissen gegeben. Heute gibt es wenig Anzeigen, kaum mehr Angebote und nicht mehr viel Sicherheit.

Der Gang der Dinge, also das Sein, lehrt uns, dass man nichts mit gutem Gewissen tun soll und stets mit Schlimmerem rechnen muss. Das ist kein Vulgärmarxismus, sondern Realismus, also Pessimismus. Andererseits: Was ist das schon Besonderes, wenn nun auch die Kommunikatoren am eigenen Leibe feststellen, dass Wachstum endlich ist? Warum sollte es uns anders ergehen als den Bergleuten, den Stahlkochern, den Bauern oder jenen, die vor 30 Jahren Drucker gelernt haben, weil das damals als ein sicheres, hoch bezahltes Handwerk galt? Ja, Kohle, Stahl, Weizen und Bücher braucht man heute auch noch. Aber entweder kommt das Zeug aus Angola oder Kirgistan, oder es reichen zwölf Leute aus, um aus dem Manuskript von Martin Walser 50000 Bücher zu machen. Was noch boomt, ist die Branche jener, die anderen erklären, wie sie mit immer weniger Menschen immer noch genug Autos, Nasenhaarschneider oder, meinetwegen, Zeitungen machen können. Doch, das geht. Allerdings nur so lange, bis die Rationalisierer und Unternehmensberater alle Wasserköpfe in tausend Firmen so gezielt aufgestochen haben, dass sie plötzlich selbst auf dem Trockenen sitzen. Eine niedliche Vorstellung: McKinsey müsste dann Roland Berger holen und der wiederum...

Aber lassen wir das. Nicht lächeln. Es ist sinnlos. Wenn wir statt dieses Textes eine Anzeige gedruckt hätten, wäre es für das große Ganze, das Sein, deutlich zuträglicher gewesen. Wozu also noch teuren Platz mit Artikeln, gar mit düster grauem Geschwätz füllen?

Los, Fabian, schau mer mal, ob irgendwo ein Kind auf den Wellen treibt.

Pessimismus? Go! (der pessimist, 20.10.2002 14:27)

Die Welt ist schlecht. Dies ist ein allgemein bekanntes Phaenomen und wird durch die erfolglose Suche nach einem Gaestebuch ohne Werbung mal wieder bestaetigt.
Damit gilt die Diskussion als eroeffnet, nicht ohne den Hinweis von meiner Seite, dass ich mir vorbehalte, allzu optimistische Inhalte jederzeit zu zensieren oder zu loeschen. (Wer das schon befuerchtet hatte, ist hier
richtig.)

PS: Am 1.10.2011 habe ich das Pessimismus-Portal nach fast 9 Jahren nun nach blogspot.com migriert. As you can see. The world meanwhile did not get a better place in the meantime, right?